anywhere in alsace...some days

anywhere in alsace…some days

die Tage vergehen. Aber, die Intensität steigt, Genuss an Landschaft, Klima und kulinarischen Dingen überwiegt die Gedanken an die lange dunkle Jahreszeit. Die Seele und der Geist finden ihre endlich ihre Ruhe.
Was machen wir denn heute ? Kein Muss, kein Zwang, es werden die Wanderschuhe geschnürt, der Rucksack gepackt. Auch wenn das Wetter sich nicht von der besten Seite zeigt, ist der Weg das Ziel. Eine grobe Vorstellung mit einer provisorischen Wanderkarte und schon sind wir unterwegs. Rein in die Weinfelder, überall die Trauben, mal ein Sylvaner, mal ein Riesling oder Pinot Gris, was auch immer, die Reben hängen gut voll. Die Zeit der Weinernte hat begonnen, überall sind Helfer und unterstützten die Önologen und Winzer. Teilweise werden sogar Pferde eingesetzt, für uns ein seltenes Bild. Ein Weg nach dem anderen, ein Hügel und wieder ein Hügel, immer durch die Weinberge so sanft und anschmiegsam sie doch wirken. Dort wieder Stimmen aus den Reben, hier hört mal Erzählungen an einem langen Tisch, wo die Leute ihre Pause bei Wein und Speisen machen, um sich für den langen Tag der Ernte fit zu halten. Nach langer Zeit kommen wir in Husseren Le Chateau an, inspizieren das kleine Dorf, bevor wir uns an den Anstieg auf den Berg mit den Trois Chateau’s machen.

Nicht leicht zu finden, die Karte ist ja reichlich simpel, aber wir fragen uns durch. Die drei alten Türme oben auf dem Berg lauern in Nebel auf uns und wir schleichen uns heran. Es kostet doch etwas Mühe mit dem eingerosteten Körper diese Berg zu erklimmen. Ein kleiner schmaler felsiger Pfad hangelte sich entlang des Steilhanges und kurz bevor uns die Puste ausgeht sind wir oben. Die Nebelschwaden wie einst in „Die Nebel von Avalon“ beschrieben umschweifen diese alten Mauern, die wirklich Geschichten erzählen können.

Womit haben wir das verdient, wir schauen über den Grad und sehen wie der Himmel aufreisst und sich uns die unterliegenden Weinfelder mit dem Blick auf Eguisheim kurz in der Sonne zeigt. Es ist nicht von langer Dauer, aber ein Anblick der einfach gut tut. Dort verweilen wir einige Zeit, die Zeit vergeht ohne das wir es spüren. Gestört werden wir sanft durch andere Leute, ein Zeichen das wir zurück wollen. Den Berg auf dem selben Weg wie hoch auch wieder runter. Dennoch ziehen wir einen anderen Weg vor und gehen ein Stück über den Jakobsweg in Richtung Wettosheim. Im Wald kommen uns drei ältere Damen entgegen, die wissen wollten wo sie sind. Sie pilgern in nahe gelegenene Kloster an diesem Tag. Sie zeigten uns voller Stolz ihre Strecke,die sie an diesem Tag zurück gelegt haben und wie weit sie noch müssen. Respekt! Die Ruhe im Wald ist etwas besonderes, die Sinne konzentrieren sich wieder auf die Natur und so nimmt man intensiver wahr. Die letzten Kilometer führen uns wieder über die Weinfelder im Abendlicht mit fazinierenen Aussichten.

Ein anderer Tag. Graue Wolken ziehen von den Chateau’s runter und dennoch starten wir mit den Motorrädern auf die Route des Cretes. Es soll eine der schönsten Motorradstrecken auf der Welt sein. Wirklich ? Der Aussage wollen wir auf den Grund gehen. So rollen wir gen Süden Richtung Guebwiller um dort den Einstieg bei Cernay zu bekommen. In der Weinbergen noch die Sonne und kaum im Berg zieht sich alles zu. Ein sehr gut ausgebaute Strasse die über den Kämme der Vorgesen führt. Die Strassen sind feucht und glischtig und so wir die Geschwindigkeit angepaßt.

Das Wetter verschlechtert sich, die Wolken stehen tief in den Hängen, liegen teilweise über der Strasse und das bei Temperaturen um die 5°C, überall liegt das bunter Herbstlaub auf den Strassen. Ein Einkehrschwung wieder in eine Ferme Auberge wie schon vor einigen Tagen mit kulinarischen Dingen für den Gaumen wärmt uns auf. Die Zeit vergeht wieder wie im Zuge und wir müssen auch weiter, denn der Weg zum Ziel ist noch weit. Jetzt setzt auch Regen ein und wird ungemütlich.

Kurz hinter dem Grand Ballon auf ca. 1300 m Höhe überrascht uns zu allem Übel noch ein Gewitter, die Sicht gerade noch 20-30 Meter, dazu werden wir hin und wieder von starken Windböen erfasst und heftig durchgeschüttelt. Einige Kilometer weiter ist eine rettende Skistation mit Restauration. Es stürmt und regnet so heftig, das wir mit den Motorrädern direkt unter das Vordach fahren und ein Kaffee die nötige Wärme gibt.

Das Wetter bessert sich aber nicht und wir brechen die Tour ab. Unser Endziel Ribeauville haben wir das 2. Mal jetzt nicht erreicht, immer macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Aber was ist schon Wetter, die richtige Bekleidung macht es aus. Dennoch waren uns die Streckenverhältnisse nicht geheuer und so kamen wir sicher an unserem Womo an. Im Tal sah das Wetter völlig anders aus bei einem Plausch mit Nachbarn liessen wir den Tag ausklingen.