Soca Tal – Slovenien

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Slowenien Soca Tal September 2013

Zeit für Urlaub, Zeit auch Freunde zu besuchen, die wir lange nicht gesehen haben. Es ist oft so, wenn wir auf der Anreise oder Rückreise sind, das wir ein Stop bei Freunden machen, die wir selten sehen. Die Reise führt uns nach Slowenien. Immer wieder aufgeschoben, weil es irgendwas Interessanteres gab, oder wozu wir mehr Lust hatten. Vielleicht auch, weil wir die Schönheit dieses Landes verkannt haben. Als wir mit einigen Leuten erzählten, das es dieses Jahr endlich nach Slowenien gehen soll, sprudelte es nur vor Erzählungen und guten Tipps, wo man da unbedingt hinfahren soll. Alle wie sie da waren erzählten von diesem fazinierenden Soca Tal im Norden Sloweniens in der Nähe der italienischen Grenze.

Ein wundervoller Freund aus alten Zeiten hat es von Köln nach Oberfranken getrieben, einfach um seinen Traum zu verwirklichen. Zusammen mit seiner Partnerin hatten beide die Kraft neu anzufangen und sich ganz dem Westernreiten zu widmen. Die ersten Erfolge taten sich auf. Wichtiger war für mich, ihn seit langer Zeit wieder einmal zu besuchen. Es war wirklich 22 Jahre her, als wir uns das letzte mal begegneten. Da die Anreise über Hannover, Magdeburg, Leipzig, vorbei an Hof uns dann tatsächlich in seine Nähe bringen sollte, war genial. Was für ein Wiedersehen, es gab vieles zu erzählen, der Abend war zu kurz, das morgendliche gemeinsame Frühstück auch zu kurz, denn unser Ziel rief uns. Eins wussten wir, soviel Zeit lassen wir nicht mehr vergehen.

Am nächsten Morgen ging die Reise weiter, nächstes Ziel war Graz. Es ist schon wundervoll, das man auf Reisen mit dem Motorrad immer wieder neue sehr interessante und liebe Menschen kennenlernt. Auf unserer Islandreise 2011 lernten wir Tanja und Andy aus Graz kennen, wir verbrachten 2011 dort oben im Norden viele gemeinsame Stunden, bis es zum Abschied kam und jeder sagte, wenn ihr mal in der Nähe seit, dann kommt vorbei. Der Kontakt riss nie ab und wie immer ist der Weg das Ziel. Gesagt getan, ein Stop auf der zweiten Tagesetappe in Graz. Ein toller Abend mit vielen Erzählungen der Reisen und Erlebnisse, die jeder gemacht hat. Ein kleiner Rundgang durchs abendliche Graz, ein toller Abend bei heimischen Köstlichkeiten aus Graz. Ein gemeinsames Frühstück mit den Beiden, sowie das Mitnehmen von vielen Tipps über das Soca Tal, das bei den beiden wirklich „fast“ um die Ecke liegt. Auch hier kam der Abschied, und die Gegeneinladung wurde bekräftigt.

Eine kleine Routenänderungen brachte uns nicht wie vorher geplant über Maribor und Ljubljana, sondern über Klagenfurt und Villach erstmal einige Kilometer nach Italien und dann über den Passo Perdil. Was wir unser altes Womo mit den 600kg schweren mit Mopetten beladenden Trailer wohl dazu sagen? Er schnaufte sich dort mit seiner Masse grazil hoch, Kehre um Kehre im ersten Gang, der Motor heulte nur so. Endlich oben, was für ein gigantischer Anblick auf diese Berge. Ganz ehrlich, so ein Bergpanorama hatten wir noch nie gesehen. Nach den ersten 2 Kilometern bergab fing es an zu stinken, die Auflaufbremse des Trailers verursachte zwischenzeitlich eine Vollbremsung, die Strecke war zu steil bergab. Durch die Automatik des Fahrzeugs stand ich zu viel auf der Bremse und die neuen Bremsbeläge mussten massivst arbeiten. Ich dachte schon, die fangen an weg zubrennen. Da musste ein Notstop in einer Serpentine her. Einmal drauf spucken zeigte mir, das die Spucke innerhalb von Sekunden verdampft war, das nicht mal auf der Bremsscheibe, sondern auf dem Felgenlager. Das war knapp, was wäre wohl gewesen wenn die Bremsflüssigkeit hätten angefangen zu kochen, ich kenne diese Tritt ins Leere damals vom Rallyesport, das bitte nicht heute ! Nach einiger Zeit war alles abgekühlt und der Ritt hinunter ins Tal ging weiter. Die Freunde aus Graz warnten uns vor den Felsüberhängen, das war gut so. Denn diese hingen ganz schön weit in Fahrbahn, und wenn dann noch ein Wagen von vorne kam, musste Feingefühl herbei. Endlich angekommen ! Alles heil, so kamen wir auf einem Camping Koren in Kobrid an.

Was für ein milder Abend! Wir sind da, wo wir hin wollten. Endlich wieder auf Reisen.

Ein Tag zum Relaxen. Ein Tag um alles ruhig angehen zu lassen. Ab 10:15 kommt die Sonne ums Eck und verwöhnt uns mit ihrer Wärme. Zeit für Rolf Hennings Buch „Endstation Abfahrt“. Das was ich schon in der Lesung wahr genommen hatte, ich finde mich tatsächlich in seinen Ausführungen teilweise wieder. Wenn ich zurück an das Motorrad Reise Treffen in Gieboldehausen denke, was direkt nach der Lesung von ihm am Verkaufsstand los war, es trifft die heutige Zeit auf den Punkt und viele werden in diesem Buch mit ihrem Leben Ähnlichkeiten feststellen. Die Seiten inhaliere ich nur so. Spätestens übermorgen Abend sind die Seiten leer gesogen. Die Soca fliesst ruhig unten am Campingplatz, ich versuche mich mit einigen Fotos, aber ich hab die Ruhe noch nicht dafür. Das wird kommen, da bin ich zuversichtlich. Am späten Nachmittag spazieren wir durch den Ort Kobrid und finden was zum verschmausen. Nun ist der Bauch auch wieder Glücklich. Die Augen fallen mir früh zu, völlig ungewohnt, aber es wird mir gut tun.

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Die Soca

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Blick in den Schatten

Heute morgen ist es sehr feucht draussen, wir beschliessen drin zu Frühstücken im trauten Heim auf 4 Rädern. Die Motorräder hatten wir schon am Vortrag fertig gemacht. Heute dürfen sie endlich rollen und auf die Kurvenhatz gehen, oder doch nicht? Da lassen wir uns lieber treiben in Richtung Bovec, kurz tanken und weiter hoch zum Vrsic Pass. Vorher nehmen wir den Abbieger ins Lepena Tal unter die Lupe. Auf der anderen Seite der Soca finden wir Motive und spielen mit den Kamera’s, man spürt überhaupt nicht wie die Zeit verrinnt.

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Schade, das paßt nicht

Egal, wir haben Urlaub. Mittlerweile ist es Mittagszeit, eine sehr steile Single Trail Auffahrt hinauf und schon hatten wir das Optimum zur Mittagszeit gefunden. Was will man mehr, Wildknoblauch Gnocci mit Hasenragout und Teigtaschen mit Lammragout, welch Köstlichkeiten. Am liebsten nen guten Tropfen Wein dazu, aber nein, wir sind mit den Motorrädern unterwegs. Mit gerundeten Bäuchen schwingen wir uns auf die Motorräder und schon verlassen wir das Tal in Fahrtrichtung Vrsic Pass. Eine Kehre nach der anderen, endlich verfallen wir dem Cruisen in einer traumhaften Bergwelt. Die Motoren arbeiten tadellos unter uns, kein Schnitzer kein garnichts. Motorradfahren ist eine Leidenschaft. Auch wenn die Ärzte sagen, das es Stress auslöst, es wirkt aber auch entspannend für die Seele und Geist. Es ist kein Pässeschrubben, nein ein Genuss in dieser Bergwelt. Das Auge ißt mit. Wie in vielen anderen Dingen. Oben drehen wir für heute um und drehen uns wieder durch die Tornanten runter. Was die ersten Stunden mit dem Motorrad in diesen Kurven wieder für Sicherheit auf den zwei Rädern bringt, unglaublich. Irgendwie Walzertanz auf der Strasse. Ein paar Besorgungen für den Abend holen wir uns in Tolmin und geniessen die Abendsonne vor dem Wohnmobil bei einem sogenannten Einlaufbier. Rolf Hennings ruft schon aus der Ferne.

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06:00 Uhr wach geworden, kein Wunder wenn man um 21:45 ins Bett gefallen ist. Ein frischer Kaffee weckt müde Geister, noch kann ich die Nase nicht aus dem Buch lassen. Aber der Endspurt ist eingeläutet. Brötchen holen, an der Rezeption draussen ist ein Luftdruckmesser. Kurz dran geklopft und schon fällt der Zeiger. Das bedeutet nichts gutes. Aber jetzt ist jetzt und morgen ist morgen und bisher hatten wir hier in Slovenien keinen Regen. Also !

Rauf auf die Mopetten und erstes Ziel ist der Mangart, um so höher wir uns die Strasse hochschrauben, um so kühler wird es. In Kluze ein Stop, hier steht eine von vielen Festungen aus dem 1. Weltkrieg, seinerzeit fielen die Soldaten hier über einanderher. Das wohl reichlich, denn auf dieser Ecke waren sehr viele Tote zu beklagen. Selbst Ernest Hemmingway war hier als Sanitätshelfer stationiert und schrieb über dieses traurige Thema. Davon wollen wir uns nicht beirren lassen. Die Wolkendecke hängt tief, hin und wieder reißt es auf und wir haben Hoffnung oben auf dem Mangart gute Sicht zu haben.

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Kurz vor dem Predil Pass ist die Einfahrt in die Mautstrasse. Mit 5 Euro ist man dabei, egal ob Radfahrer, PKW oder Motorrad. 22% Steigung bei der Auffahrt bzw. Gefälle auf der Abfahrt. So schlimm kann es nicht werden. Beide schrauben wir uns Höhenmeter für Höhenmeter höher. Keine Kurve gleicht der anderen. Ein imposantes Schauspiel hier oben. Zum Glück haben wir sehr wenig Gegenverkehr und können die Fahrt geniessen. Oben angekommen zeigt der Höhenmesser 2025 m. Viele sind hier nur oben ohne einen Blick runter zu werfen oder um einen Spaziergang in dieser traumhaften Bergwelt zu machen.

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Ein Smalltalk mit einer Meppener Motorradgruppe, ob nun die F800 GS oder die neue Triumph Tiger besser ist. Wozu sind wir hier, nur um oben gewesen zu sein ? Nein ! Schade das es plötzlich zu zieht und wir stecken mitten in den Wolken. Macht nichts, schauen und geniessen. Ein kleines bisschen Klettern oder besser gesagt hochsteigen. Bei 5°C muss schon etwas Bewegung her, sonst wird es gruselig kalt. So nehmen wir Abschied von dort oben und bewegen uns den Perdil Pass hinunter nach Italien.

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Unten am See soll es leckere Polenta mit Schweinesteaks geben. Vorweg nen Capuccino zum aufwärmen und dann ist der Wamms dick und voll gefuttert. Es wird Zeit die Vibrationen der 650er und 800er zu spüren, damit sich das Essen besser verteilt. So fahren wir einfach um den Berg herum und landen in Kranjskar Gora. Freundlicherweise lacht hier die Sonne und lädt uns zum Bummeln ein. Die kleine Fussgängerzone wirkt wie ein Zone der Sonnenanbeter. Alle Cafes sind draussen von den Plätzen her besetzt. Wir finden noch eine lecker Eisdiele und verschmausen noch ein paar Eiskugeln. Menno, Pappensatt…für heute reicht es mit Essen. Der Tag neigt sich späterer Stunde, es wird früh dunkel und wir haben noch einige Meter zu machen.

Von Kranjskar Gora nehmen wir den Vrsiska Pass, dieses mal von der anderen Seite. Mittlerweile kennen wir die Strecke und haben mächtig Spaß und finden wir von alleine den Weg nach Kobarid.

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Gestern Abend schlief man mit Trommeln auf dem Dach ein, ein heftiger Regenschauer mit seinem gleichmäßigen Tönen brachte mich in den Schlaf.

Am Morgen sah das schon wieder ganz anders aus, Schlaftrunken aus dem Alkoven, ein Blick auf das Thermometer, es wird wärmer. Reges Treiben auf dem Camping, erstmal einen Koffee.

Was machen wir heute ? Ein Blick in den Himmel, das Wetter ist nicht einschätzbar. Ich denke mir, zum wandern heute nicht der richtige Tag! Sagen wir mal so, ich hab auch nicht die richtige Lust dazu. Da war doch gestern im Touristbüro in Kransja Gora, in der Auslage fanden wir einen Motorradtouren Führer für Slovenien, mal sehen was der noch so aussagt und Strecken drin hat, die wir eigentlich nicht geplant haben. Also ran an Basecamp und die eh schon von uns ins Auge gefasste Route in Planung gesetzt. Die Broschüre gab Hilfestellung, also aus 2 Routen mache eine, nehme Abkürzungen durch die Berge in Form von Kleinststrassen, hier und da ein paar Sehenswürdigkeiten mit rein und fertig ist die Tagestour. 245 km exklusive Pausen und Sehenwürdigkeiten, das wird eng! Zumal wir mit unseren Campingnachbarn noch ein längeres Schwätzchen halten.

Scheitelpunkt der Tour von Kobarid ist Bled, zuvor galt es Tolmin geschickt auf kleinen Strassen zu erreichen. Wundervoll ist es durch die kleinen Dörfer zu fahren, überall ist Leben, ob an den Häusern oder auf den Feldern. Es wird zur Zeit viel Holz geschnitten, es muss für den übernächsten Winter eingelagert werden. Wir halten uns immer südöstlich der Soca und gelangen an die Umfahrung von Tolmin, dort klincken wir uns gleich wieder an die Hänge in Richtung Ljubinj. Rauf runter, links und rechts, enge Gassen in den Bergdörfern, um uns herum wirkt es massivst Grün, dazu verfärben sich so allmählich die Blätter in wundervolle Herbstfarben. Vor den eigenen Augen spielt sich ein langer Naturfilm ab, der am liebsten Wochenlang dauern könnte. Wir gelangen auf die 403, die aber nun wirklich nicht viel größer als die Seitenstrasse ist. Auch hier wieder kleine Dörfer die sich an den bewaldeten Fels drängen. Endlich kommt die Passauffahrt, nichts spektakuläres, aber eine Kurve direkt nach der anderen, wieder einmal der reinste Walzertanz. Oben auf dem Zorgnja Gorika Pass mit seinen 1207 Metern, wir kommen aus den Wolken und fahren tatsächlich in die Sonne ? Die Temperaturen klettern gleich auf über 20°C, haben wir das verdient ? Anscheinend ja ! Ein Walzertanz nach unten, schlechte Strassen wechseln in Nagelneue, welche krasse Unterschiede. Schon kommt der Bohinjsko Jezero in das Blickfeld, hier findet man gleich wieder den Tourismus, wo die Menschen ins Bussen angekarrt werden. Gleich weiter am Seeufer entlang bis Ukanc, dort erwartet uns ein Wasserfall.

Zuvor müssen wir was gegen den leeren Bauch tun, Cevapcici und Pleskavicsca zudem Pommes, der Magen gibt endlich ruhe. Am Tisch hinter uns saßen zwei Österreicher in Pension, die mit ihren Rollern mal schnell von Kärnten aus rübergeeiert waren. Uh, wir kommen aus Kinsing, ähm wo ist das fragen wir? Nee, wir sind Kieler von der Ostsee. Achja Laboe, das kenne ich auch. Dann schnatterte er uns beim Essen voll, beide von der ÖBB, mittlerweile mit 1800 Euro netto mit dem 52 Lebensjahr in Pension geschickt worden. Er mit Bandscheiben-, Kniescheiben- und Mattscheibenvorfall in den Ruhestand geschickt. Sein Kumpel wegen Überqualifizierung ebenfalls in den Ruhestand geschickt, ach wie schön kann das Leben sein. Kann sein, das er Sabbelwasser getrunken hatte und uns nettlich zutexten mussten. Das Gespräch war dennoch amüsant.

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Diesmal geht es Perpedes weiter, dann noch Eintritt für angeblich 550 Stufen zum Wasserfall. Gezählt hatte ich 389, vielleicht sind da ein paar Verzähler drin, aber nicht so. Der Reiseführer versprach viel von diesem Wasserfall Slap Savica. Nun denn, wir sind Norwegen und Island verwöhnt, aber man hofft ja immer wieder. Das gute war, wir durften uns endlich mal bewegen. Ein paar Snapshots und es ging die Treppen wieder runter. Die Zeit lief uns weg und wir wollten unbedingt noch nach Poljuka. Austragungsort für Biathlon Wettkämpfe, die wir im Winter gerne mal verfolgen. Ein tolle Anlage die uns dort erwartete, aber der Weg dahin war noch spannender. Die F flutsche nur so die Serpentinen hoch. Die kürzere Übersetzung hat sich wirklich gelohnt. Alles ist im dritten Gang machbar, die Kraft hat der Motor. Ein flüssiges Fahren ohne Leistungsverluste. Nächstes anvisiertes Ziel war der See bei Bled, die kleine Insel mit der Kirche drauf soll was besonderes haben. Ein Stop zum erholen, die Insel wird gleich mit abgelichtet. Einen Cappucino gegen die einsetzende Müdigkeit und schon geht der Walertanz weiter. Wir müssen aufpassen, gegen 1830 setzt die Dunkelheit ein und da möchte ich mich nicht mehr auf den kleinen Strassen vergnügen. Es ist noch ne Ecke, schlappe 100 km zurück zum Basislager. Wir versuchen den Speed in den Kurven zu halten und haben beide mächtig Spaß, die beiden 800ccm Motoren geben ihre Souveräntität zum Besten und schnurren fast synchron. Kaum wieder zurück über den Pass fallen die Temperaturen wieder, die Wolken hängen tief und wir haben schlechte Sicht. Beissen ist angesagt ! Die Fahrt wird zum Genuss, auch wenn die Konzentration steigt zur fortgeschrittenen Stunde. Immer wieder durch kleine niedliche Dörfer, fast wie auf Slalomski den Berg hinunter. Was man dennoch alles wahrnehmen kann, das Leben in diesen kleine Dörfer ist da. Endlich das erste Schild Kobarid, ich schaue auf den Zumo und der sagt mir noch 24 km. Die letzten Kilometer nehmen wir auf der gutausgebauten Strasse und kommen in unserem Basislager an. Schnell umziehen, Rechner mit, Wetter für die nächsten Tage schauen und ganz wichtig, ein Big One zum Durstlöschen und gleichzeitig als Einlaufbier. Rückblick, wieder ein toller Tag, völlig ohne Stress, auch wenn es sich anders anhören mag aufgrund der vielen Kilometer. Leute die nicht Motorradfahren oder nicht Motorradreisenden sind, können das nicht nach empfinden. Dieses irre Gefühl mit dem Motorrad auf fremden Strasse eins zu sein. Leute kennenzulernen, auch wenn sie 52 mit 1800 Euro in den Vorruhestand geschickt werden. Die Geschichten der Menschen erzählen das Leben.

Achja Rolf, dein Buch hab ich durch, ein Leben wie es geschrieben steht und sich viele wünschen, das in den Anfängen auch gelebt zu haben. Aber irgendwann hat einen diese Mühle zu fassen, die Mahlsteine kommen näher. Oder wie sagte Rolf, man kann den abgefeuerten Schuss schon kommen hören. Man muss den richtigen Moment finden zu reagieren.

Gute Nacht

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Eines sei festzustellen:

Irgendwie war ich damals zwischen 8 und 10 Jahren alt. Ich lebte mit meinen Eltern und Geschwister in einem Hochhaus. Die Geburtenstarken Jahrgänge waren spürbar. In unserem 36 Parteienhochhaus lebten sehr viele Kinder. Seinerzeit hatten vielen Familien griechische Landschildkröten für die Kinder. Auf dem Hof veranstalteten wir Schildkröten Rennen. Auch unsere Polly war mit von der Partie. Ein Strecke von knapp 3 Metern, einige wollten nicht laufen, andere liefen Querfeld ein, andere rannten in ihrer Strecke. Ein mächtiger Spaß!

Aber wir treibt man eine Schildkröte zum Sieg, ein Schaschlikspieß aus Holz wurde mit Tesastreifen auf den Rückenpanzer getaped. Am Ende des Spießes vor den Kopf ein Stück Salatblatt. Der ständige Hungertrieb liess sie schnappen und schnappen (immer ein Biss ins Leere) und sie rannte und rannte um den Salat zu bekommen. Schildkröten Tuning. Am Ziel bekam sie dann aber wirklich das Blatt zu fressen. Weil sie halt so schön gelaufen ist.

Über 40 Jahre später !

Jemand rennt und rennt um nach etwas zu schnappen, was ihm vorgehalten wird, es ist die Hoffnung das zu schnappen, was ihm vorgehalten wird. Aber hier läuft man über die Ziellinie und es gibt nie Futter, obwohl man manchmal Sieger war.

Dieser Jemand bin ich!

Was mache ich da eigentlich ?

Ist es das was so zermürbt ?

Ich denke ja!

Bei diesem Vergleich heute morgen beim Frühstück mussten wir herzhaft lachen, aber der Sinn des „Futter hinhalten“ kann man auch anders deuten.

Halt tiefgründig.

Nun denn, der Tag überraschte uns mit einem leckenden Wasserhahn im Womo. Der ganze vordere Innenschrank war klitschnass. Da wir uns eh vom Wetter treiben lassen und die Wolken heute morgen sehr tief hingen war es ein guter Zeitpunkt dieses zu Reparieren. Also wurde das Teilchen erstmal komplett zerlegt und gesäubert, Essig war dabei und die Teile wurden zum entkalken eingelegt. Dann trocken gewischt und gefettet, zusammen gesetzt und die Probe aufs Exampel gemacht. Negativ, das Wasser lief noch intensiver.

Also raus damit, vorher schnell zum Supermarkt der hier Kobarid wirklich alles hat, nur keine Mischarmaturen. Ein Thema zum abhaken. Also wurden 12mm Gewindebolzen und zwei Schlauchschellen geholt. Die dort reinverbastelt und so waren die Wasserleitungen zum Küchenwasserhahn endlich dicht. Das überleben wir schon ohne Wasserhahn, im Bad gegenüber gibt es ja noch einen. Das wird in Kiel repariert.

Etwas Bewegung musste heute noch her, also rauf zum Wasserfall bei uns am Berg. Slap Kozjak nennt man ihn. Stativ und Kameras mit auf den Weg, nicht weit vom Camping fanden wir den Wanderweg, erstmal Richtung Soca, wir nahmen den Umweg durch alte italienische Befestigungsanlagen aus dem 1. Weltkrieg. Dann wurde der Weg schmäler und wir mussten uns über glitschige Holzbrücken tasten. Hangelten uns zur Absicherung an einem Stahlseil entlang und liefen durch eine Klamm. Nicht weit, vielleicht knapp 100 Meter, wir hörten schon das Getöse vom Fall. Aber wo ist er ?

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Entlang an einem Holzsteg direkt 3 Meter oberhalb vom Bach um eine Ecke und dann standen wir da und waren wirklich sehr erstaunt. Da erblickten wir ihn den Slap Kozjak. Ich denke, da sind richtig gute Fotos dabei. Beim Fotografieren fing es an zu regnen, das sollte uns dennoch nicht stören. Wir tapsten durch die Pfützen bis hin zum Ort, kauften unser Abendbrot ein und machen es uns für den Abend gemütlich.

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Der Wetterbericht sagt für das Wochenende nichts gutes voraus. Zuerst suchten wir nach Ausweichmöglichkeiten. Aber die Großwetterlage sieht für ganzen Süden richtig schlecht aus. Egal wo, wären wir in Spanien, in Italien, Griechenland oder auf dem Balkan gewesen, die A-Karte hätten wir mit diesem Wochenende überall gezogen. Nur in Kiel scheint es gut zu sein, allerdings ist dort laut Temperaturen schon der tiefe Herbst eingezogen.

Wir bleiben !

Der Samstag sieht tatsächlich noch gut aus und wir nehmen uns die Tolminska Schlucht vor. Es ist nicht weit von hier. Knappe 23 km, anfänglich leichter Nieselregen und wir starten um keine Zeit zu verlieren über die gutausgebaute Strasse 102. Durch unser entspanntes ruhiges Frühstück verdaddelten wir die Zeit. Die Schlucht gehört zum Nationalpark und der Wanderweg zur Klamm, Wasserfall und zur Höhle sind Eintrittspflichtig. Das Eintrittsgeld ist gut angelegt, denn hier muss ein besonderes Wegenetz mit Stufen und Brücken in Stand gehalten werden.

Die Wolken hängen an diesen Tag sehr tief und irgendwie ist auch schon wieder Mittagszeit, wir passieren den Einstieg unterhalb der kleinen Strasse in die Schlucht und lassen uns Bergauf treiben, die Strasse wird schmäler und schmäler, stark überzogene sehr steile Serpentinen. Was wäre wohl, wenn die vorhin uns entgegen gekommenen Trecker jetzt auf einmal vor uns stehen würden, dann geht nüscht mehr. Glück gehabt, wir schrauben uns auf etwas 700 Meter Höhe nach Cadrg. Die schmale Strasse hangelt sich am Fels entlang, dazu ist der Fels immer begrünt mit Bäumen, zur anderen Seite fällt es Steil runter und als Begrenzung findet man ein paar Doppel T Träger mit Stahlseilen verbunden.

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Die Mopetten lassen wir an einem kleinen Parkplatz vor dem Ort stehen und schlenderten durch die dicke Wolkendecke in den kleinen Ort. Siehe da, ein ökologischer Bauernhof, wo man Essen kann. Da besucht einen gleich der Schäferhund, drei von diesen Enten, die Schnecken fressen, watscheln mit pitsch patsch über die Strasse, die Schweine grunzen im Stall und die Hühner sind zwar hinter einem Zaun, aber sind neugierig ohne Ende mit null Angst im Topf zu landen.

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Draussen in einem alten Heustadl sind Tische eingedeckt und wir setzen uns dort rein. Es gibt Sauerkraut/Dicke Bohnen Suppe mit einer sehr schmackhaften Bratwurst würde ich sagen. Die Wurst nicht gebraten sondern in dem heissen Eintopf gegart. Dazu frisches Landbrot und frischen Apfelmost. Ob der Magen das wohl sauber verarbeitet ? Wir sehen anhand von Fotos, wie schön das hier oben bei klarer Sicht sein muss. Ein sattes Grün, Wiesen voller Blümchen, Apfel und Birnenbäume zwischen den am Hang klebenden Häusern. Die Wiesen am Hang bergauf enden an einem Felsmassiv und der Blick bergab sollte auf das Tolminer Tal zeigen. Nunja, wir haben uns dennoch wohl gefühlt.

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Gut gestärkt düsen wir die steilen Serpentinen wieder runter und parken vor dem Eintritt in die Schlucht. Die doch ältere Kassiererin ist unwahrscheinlich nett und zuvorkommend und erklärt uns den Weg. Auch kam die Frage, ob wir diese steilen Treppen mit den Motorradsachen wagen wollen. Nunja uns bleibt keine andere Wahl. Gerade den ersten Abstieg unten am Bach angekommen stelle ich fest, das der Motorradschlüssel noch im Schloss steckt. Ich bin dann alleine wieder hoch, das fängt ja gut an. Schweiss gebadet sitz ich hier nun mit den Mopettenklamotten.

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Weiter geht’s zur Klamm, irgendwie hatte ich sie mir imposanter vorgestellt. Die Fotos in den Broschüren waren gut gemacht und von Stellen gemacht, die für die Besucher nicht zugänglich sind. Dennoch stellt sich nie die Frage, das es nicht lohnenswert ist hier zu sein. Klare Empfehlung für einen Besuch. Das Stativ benutze ich mittlerweile als Gehstock, das macht einiges leichter bergauf. Die Zeit vergeht dort wie im Fluge, gerade auch dann wenn man noch viele schöne Bilder machen möchte. Unter der Teufelsbrücke hindurch, die sicherlich 50-70 Meter über uns ist, auf dem Weg nach und von Cadrg sind wir über sie gerollt. Das wirkt schon beeindruckend. Letztes Ziel ist die Dante Höhle, laut Reiseführer sollten wir Taschen- oder Kopflampen mithaben um in sie zu steigen. Als wir dort eintrafen waren wir ganz alleine, also Kopflampen auf (extra mitgenommen!) und ich fing an. Der glatte schmale und niedrige Weg machte mir nicht gerade Mut, vielleicht so 20 Meter rein da und im Lichtkegel der Lampe ging der Weg steil bergauf und verengte sich nach oben. Nee, wir beide alleine ohne Führer dort rein, eine falsche Abbiegung und wir sitzen drin. Da war die Muffe größer als der Mut.

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Schnell ein paar Schnappschüsse und durchgeschwitzt kamen wir zu den Mopetten. Schnell die dicken Fleesteilchen drunter und ab zu unserem Basislager.

Es ist immer wieder interessant Leute kennenzulernen, neben uns standen die Tage ein Pärchen aus dem Nürnberger Raum, mit ihrem Motorrad erkundeten sie wie wir die Gegend und abends beim Plausch erzählten wir uns von unseren Entdeckungen. Oder auch ganz neugierig schlich ein älterer Herr um unsere Mopetten und konnte die Blicke gar nicht davon lassen. Im späteren Gespräch war seine Angetraute mit dabei und er erzählte von seiner Leidenschaft Motorradfahren, leider kam er nie richtig dazu. Eins geht nur sagten beide einvernehmlich, denn er hatte wie er sagte, alle 6000er Berge bestiegen und war darauf mächtig stolz. Leider gehts nicht mehr, wie er mit traurigen Blick sagte. Die Beiden waren mit ihrem T-5 Umbau hier und wollten Wandern und Radfahren. Kein Hoffen und kein Betteln bei seiner Frau half, das sie noch mal den Führerschein wenigstens für den Roller macht. Geschichten aus dem Leben. Das ist das was Reisen auch aus macht, man lernt immer wieder neue Menschen kennen und tauscht sich aus.

Der Abend klang beim Bierchen mit den Nürnbergern aus.

Der Sonntag ist gruselig wie angekündigt, morgens um 3 Uhr begann der Regen mit einem dazugehörigen mächtigen Donnerschlag. Seit dem regnet es ununterbrochen. Regenwahrscheinlichkeit liegt bei 99% über den ganzen Tag. So harren wir aus und lesen viel, oder schreiben Berichte. Der Tag geht schon um zur Entspannung, morgen soll es besser werden.

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Besser werden ? Zum Frühstück tröpfelt es noch ein bisschen. Was machen wir da ? Nochmal nen ganzen Tag Tutenhupen spielen. Die Wetterprognose läßt hoffen, jedenfalls ab Mittag trocken. Tatsächlich setzte der Regen früher aus. Trekkingsachen an, Rucksack packen, Wanderschuhe an und raus an die frische Luft. Mal sehen was die Kondition sagt, sind ja in den letzten Monaten reichlich gerostet. Der Winter steht bald vor der Tür, da müssen wir was tun. Oberhalb von Kobarid gibt es eine kleine Hochebene direkt vor Wand des Krn. Das sollte als Ziel reichen. Einmal hoch und wieder auf einem anderen Trail runter.

Der Trail hoch war mit Schwierig gekennzeichnet, naja Seile brauchen wir wohl nicht. Menno haut das in die Waden, es geht gleich richtig zur Sache und mächtig steil hoch. Dazu feuchter Fels mit Moos bedeckt, der Puls ging gleich auf Anschlag. Es ist zwar steil und verlangt viel Puste, aber schwierig ? Wo ? Keine Sorge die Überraschung kommt. Nach einer Stunde leichtem Kraxeln sind wir auf dem Weg zum Özben. Vor uns eine steile bewaldete Wand. Ein extrem schmaler Trail. Meine bessere Hälfte fängt schon an nervös zu werden, sind wir hier richtig ? Nur nicht runterschauen und Schritt für Schritt richtig in den nassen Fels setzen. Mir selber war auch mulmig bei der Angelegenheit. Irgendwo floss ein Bach, wir näherten uns als es wieder sanfter wurde. Dieser ging einige Meter parallel zum Trail. Was huscht da auf einmal für ein schwarzes Getier mit gelben Punkten durch das Moos. Ein Salamander ! So groß sind die kleinen Krabbeltiere. Welch eine Überraschung.

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Den Weg zur Hochebene fanden wir schnell und kamen ermattet dort an. Erstmal nen Riegel und Trinken, wir schauten auf die Uhr und es wurde Zeit wieder runterzukommen.

Der Weg war einiges einfacher aber auch einiges Länger, die Ausschilderung war nicht gerade einfach zu finden. Auch hier wieder in Bachnähe wieder ein Salamander. Vermutlich hat die Feuchtigkeit sie aus ihren Verstecken geholt. Tolle fazinierende Tierchen, wir beobachteten ihn eine ganze Zeit, bis uns die Fortsetzung der Wanderung wieder einholte.

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Ein Trail der aufgrund der gestrigen vielen Regenfällen zum kleinen Bach mutierte. Zum Glück sind die Wanderschuhe wasserdicht und rutschfest. Es tat gut sich mal wieder auf diese Weise zu bewegen. Man sollte das ruhig öfter tun und sich fordern. Immerhin waren wir über 6 Stunden unterwegs. Morgen ist wieder Sonne angekündigt.

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Blauer Himmel, wenn man aus dem Fenster luschert. Der Tag fängt gut an. Wochenmarkt in Kobarid, doch der fällt Minimalistisch aus. Also wieder rauf aufs Mopett und Richtung Italia. Eine gut ausgebaute Strasse führt uns durch die Berge nach Cividalle, eine alte Langobarden-Stadt. Der Weg dahin konnte flott bestritten werden, erst noch durch die Berge und dann wurde es auch schon seichter. So landeten wir im italienischen Friuli. In der Stadt wieder diesen typischen Roller und Mopettparkplätze, das direkt in der Altstadt. Das Thermometer zeigt 22°C und wir sind zu warm angezogen. Also wurden die Fleeceteilchen in den Koffern verteilt. Ab in die Fußgängerzone schon fühlt man sich von italienischen Ambiente einverleibt.

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mg 2375

Gleich wieder ein ganz anderer Menschenschlag, die meisten sehr modebewußt gekleidet. Die Fassaden der alten Häusern in warmen typischen Farbtönen. Wir fühlen uns gleich wieder an unsere vielen damaligen italienischen Urlaube zurück erinnert. Hier eine kleine Piazza, dort ein Palazzo, kleine Geschäfte um den Hals mal reinzustecken. Wohlfühlen ist angesagt, nicht zuletzt vielleicht vor unserer Abreise am übernächsten Tag die letzten warmen Sonnenstrahlen. Ein leckeres Eis im Eisvafe auf der zentralen Piazza, bevor es uns zur Weiterfahrt treibt. Diesesmal fahren wir südöstlich und finden eine kleine Strasse die uns über die Berge führen soll. Alles nicht einfach zu finden. Wir gleiten durch die Weinanbaugebiete mit den Mopetten, eine Kurve jagt die Nächste.

mg 2424 arbeitskopie 2

mg 2424 arbeitskopie 2

Dazu die Wärme, erst rein nach Slovenien nach Neblo über die 606 entlang des Berghanges über viele viele Kurven runter nach Golo Brdo, wieder zurück nach Italien nach Albana. Nördlich dann entlang des Flusses nach Britjof. Ein Minigrenzübergang zurück nach Slovenien. Was für eine landschaftliche Schönheit diese Strecke. Kleinststrassen und Kurvenhimmel. So hangeln wir uns wieder den Berg hoch um am Hang entlang über die 606 zu fahren. Laut Karte ein Gelbe Strasse, dann sollte es die 604 werden, die aufeinmal im groben Kies endet. Mit den Reifen nicht machbar, Luftdruck ablassen, nein zu faul, als zurück bis Kambresko. Kurvenparadies par Exellance, wir sind in unserem Element, gerade weil es kleine Strassen sind, die wir so lieben. Talabwärts vorbei am Slap Sovink (29 Meter hoher Wasserfall) nach Rocinj.

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Dort auf die Strasse 103/102 vorbei an Tolmin und zurück nach Kobarid.

Zeit um wieder richtig zügig fahren zu können, die Kurven mit Speed, was für ein Wohltat.

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In Kobarid angekommen schauen wir uns noch die Andachtsstätte aus dem 1.Weltkrieg an (Cerkev Svetega Antona).

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Viele tausende italienische Soldaten sind hier namentlich erwähnt, die in dieser Gegend gefallen sind. Der Tag hatte wieder mal was besonderes, es ist wie Endurowandern in diesen Bergen. Prädikat Empfehlenswert !

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Aufwachen! Grübel, letzter Tag, kann ja wohl nicht angehen. Wo ist die Zeit geblieben ? Sind doch gerade erst angekommen..oder ? Die Wetterprognose ist gut, lass uns noch ein bisschen mit dem Motorrad fahren, wo wir noch nicht waren. Ziel Idrija, okay ? Yep machen wir.
Idrija ist eine alte Quecksilberminen Stadt, dort soll das damals größte Wasserrad mit einem Durchmesser von 13,6 Metern stehen. Das ist doch mal ne Maßnahme, die Kultur ist in diesem Urlaub eh zu kurz gekommen. Wir schwingen uns über die 102 Richtung Tolmin ein. Tolle Sicht, links an der Strecke hinter Kobarid warten die Paraglider an ihrem Treffpunkt und hoffen auf weniger Wind, doch der bläst heute mal ganz ordentlich. Das spüren wir immer wieder, wenn wir auf der freien Pläne sind. Dort schubst uns der Wind schon mal leicht von der Seite. Hinter Tolmin geht’s dann südöstlich. Die Strecke zieht sich entlang des Flusses Idrijca und paßt sich dem Flußverlauf traumhaft an, wieder tolle Kurven und dadurch dieser toller Walzertanz auf dem Motorrad. Eigentlich wollte wir die Hinfahrt über Cerkno fahren, verpassten aber irgendwie die Abfahrt. Okay, das nehmen wir dann mit Rückfahrt in Angriff. In Idrija angekommen, parken wir die Mopetten in der Nähe des Schlosses. Plötzlich kommt die Sonne durch und beim Bummeln durch die Stadt wird es warm. Die Stadt hat nichts besonderes, vielleicht weil es eine kleine Minenarbeiterstadt war.
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So gehen wir zur alten Quecksilbermine und betrachten das alte Bauwerk intensiver. Weiter unten in Flussnähe finden wir das Wasserrad namens Kramst. Leider ist uns der Zugang verwährt und wir lesen nur die Beschreibung und den Ursprung. Oben am Schloss geniessen wir noch nen Cappu bevor uns die Rückfahrt ruft. Kurz noch ein Einkaufsstop und dann geht’s Richtung Ziri auf die 610. Ein tolle Auffahrt über schöne Serpentinen. Tolle grüne Berglandschaften lassen das Fahren zum Genuss werden, so schlängelt man die ganze Strecke bis nach Ziri und weiter nach Cerkno immer am Hang entlang und läßt alles zum Genuss werden. Traurig blickt man zurück auf die Strecken, denn es werden die letzten für dieses Jahr sein, die wir in einer Berglandschaftkulisse fahren. Von Cerkno geht’s wieder zurück runter an die Idrijca.

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Zurück am Kamp Koren wird gleich verladen, die Mopetten kommen gleich auf den Trailer, das Womo wird für die morgige Abfahrt fertig gemacht. Den Abend geniessen wir noch beim Absacker. Gehen noch ein letztes mal Essen.

Der nächste Tag bricht an und so starten wir ins Italienische über Udine und Trevisio, schnell durch Österreich und München wieder in die Nähe nach Amberg. Werden von Frank und Ines mit leckerem Essen empfangen und fahren dann auf die Forrest Ground Ranch in die Nähe von Amberg.
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Erstmal besuchen wir die 9 Rottweiler Welpen, die wirklich niedlich sind. Dann die beiden fantastischen Quarterhorses, Frank reitet ein Quarterhorse und wir schauen einfach nur faziniert zu. Ines nimmt das andere Pferd im Anschluss und läßt es einfach ein bisschen in der Halle laufen, damit es sich bewegt.
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Wir sitzen im Anschluss zusammen mit anderen Reitern im Stüberl und tratschen über Gott und die Welt. Einer dieser anderen fährt selber Motorrad und schwärmt von dieser Ecke. Er erklärt sich sogar bereit uns im nächsten Jahr im Falle eines Besuches, uns mit Streckeninfos zu versorgen, damit wir die Ecke erkunden können. Ein Landschaft reizvolle Ecke um Amberg herum, viele kleine Strassen die zum Erkunden einladen. Der Plan steht fest, nächstes Jahr im Herbst geht’s in Fränkische und in die Oberpfalz.

Am nächsten Morgen ein Kaffee, Verabschiedung, die schwer fällt und dann Kurs gen Nord. Ab späten Abend treffen wieder in Kiel an. Der Alltag hat uns wieder.

Link zum Wasserrad:
http://www.muzej-idrija-cerkno.si/index.php/de/standortenausstellungen/staendige-ausstellungen/wasserrad-rkamt-von-idrijal.html

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