GET 2015 - wieder Aufbruchsstimmung

GET 2015 – wieder Aufbruchsstimmung

17.04.-19.04.2015
Großendurotreffen in der Villa Löwenherz – GET2015

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Eigentlich fängt die Motorradsaison immer mit einer größeren Tour an. Die Freude darauf ist in mir, man trifft Menschen wieder, die man sehr gerne um sich herum mag und die man einfach zu selten trifft.
Es sind Entfernungen, die uns trennen, das ist ein Besuch mal nicht so schnell gemacht. Es ist immer eine Zeit im Jahr, wo das Jahr anfängt zu blühen, ob es die Natur ist oder im Geiste. Man gleitet durch die Natur mit dem Motorrad, hört die Stollenreifen unter sich surren, mal mehr mal weniger. Man nimmt den Duft des Frühlings auf, beobachtet während der Fahrt die Geschehnisse des Momentes und nimmt Dinge intensiver auf. Auch Momente, wo man vergangene wunderschöne Zeiten zu durchdenken. Man selber hat stundenlang Zeit für sich selber, wo man aber gleichzeitig geniesst. Ist es dieses Gefühl auf dem Motorrad mit dieser Freiheit, die man spüren möchte. Ich meine ja. Losgelöst von allem und nur in sich selber. Vielleicht weil ich ein Motorrad Reisender bin ?

Mit Micha und Frank (Waschbär), Martina und Holgi hatten wir uns im Vorweg verabredet. Morgens um 0700 Uhr startete ich in Westensee von meiner Maison Sophie aus. Das Motorrad stand immer noch so schmuddelig da, wie ich Ende Oktober von der Margeriten Route nach Molfsee gefahren hatte. Erster Treff war mit Micha in Aukrug beim Bäcker, ich war einige Minuten früher da. So holte ich mir einen Kaffee und setze mich schon in die Morgensonne morgens um 0725Uhr draussen in die Stühle beim Bäcker. Ja, hier ist Dorf, jeder grüßt jeden und ein müdes Moin kommt über die Lippen. Mehr ein Grund aufs Dorf gezogen zu sein, alles ist ruhiger und persönlicher. In der Stadt grüßen einen nicht mal alle Nachbarn. Jeder ist in sich gekehrter. Micha trudelte ein, wir begrüßten uns, wechselten einige nette Worte und schon brummelten wir Richtung Glücksstadt Elbfähre. Kaum angekommen, trudelte Waschbär Frank ein. Alles klappte wunderbar und schon waren wir auf der Fähre, standesgemäß wurden die ersten warmen Würstchen zu sich genommen. Das ist auf der Elbfähre Pflichtprogramm, wer weiß, wann wir wieder unterwegs etwas zu essen bekommen. Die Strecke hatte ich über Kleinststrassen gewählt, einfach um mehr von der Landschaft zu haben. 6 Stollenräder surrten hintereinander. Durch Landschaften die der Frühling ergriffen hat, da wo die Sonne scheint, da wo Menschen leben. Alles konnte man wundervoll beobachten und in sich aufnehmen.

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Unterwegs dann wieder Störche! Die Wegbegleiter meiner letzten großen Reise ins Baltikum, Russland und Polen. Sie hatten ihr Winterzeit im Süden verbracht und sind zurück gekommen. Die Störche hatten auch eine lange Reise zurück gelegt um hier im Norden zur Ruhe zu kommen, um ihre Liebe zu zeigen, um viele kleine Störche ins Leben zu setzen. Die Liebe der Störche zeigte sich. Sie saßen gemeinsam auf ihren Nestern und klapperten oder gemeinsam auf Nahrungssuche in den Auen der Gegenden. Es sind wieder Dinge im Leben, die mich wie im August letzten Jahres berührten. Auch da war ich im Aufbruch genau wie sie, jetzt wieder nur stand jetzt ein neues Lebensjahr vor der Tür. Wieder ein Zeichen für mich ? Dann ein neues Zeichen. Es berührte mich wieder.

Am Steinhuder Meer angekommen trafen wir auf Martina, ich war gleich wieder ihr Butsche. Holger mit neuen Motorrad, wow – wo ist seine gelbe Gefahr geblieben ? Geschichten die wir uns am Wochenende sicherlich erzählen werden. Mit den beiden habe ich so einige Abenteuer erlebt – ein tolles Gefühl – ja auch hier haben wir uns ein Jahr lang nicht gesehen und sind uns immer noch sehr vertraut. Martina übernahm natürlich die Gruppe und ich genoss es einfach nur hinter her zu fahren. Schon kamen wir ins Weserbergland und die Strecken wurden gleich anders. In den Wäldern bricht das Grün durch, die Buschwindröschen zieren die Strassenränder. -The Flower of my Mother- Eine Bedeutung einer Blume meines Ursprungs. Sie sind so zart und brechen im Frühjahr an das Tageslicht. Zart und verletzlich, doch trotzen sie widrigen Wetterbedingungen. Eine Pause an der Weser um zu entspannen. Ja wir haben es nicht mehr weit. Ein paar Kilometer trennen uns noch von der Villa Löwenherz in Lauenförde. Ich fragte mich auf den letzten Metern wie es werden wird unter allen diesen lieben Menschen?
So rollten wir auf den Hof und schon sah man bekannte Gesichter, parkte und wurde herzlichst durch Umarmungen begrüßt. Schöne in die Seele gehende Worte nahm man auf, man spürt Herzlichkeit und Warmherzigkeit. Ein Treffen wie in einer Familie.

Martha die Miteigentümer der Villa machte es allen Gästen wieder sehr leicht sich zurecht zu finden. Wir bezogen das Zimmer wie im Vorjahr. Frisch machen und erstmal am liebevoll hergerichteten Büfett laben. Kai und Tina war gleich in Sichtweite und wir setzten uns an einen Tisch, auch Bruno gesellte sich dazu. Gespräche über das erlebte im vergangende Jahr flossen in Strömen, nichts wurde langweilig, die Sinne waren gespitzt vom Zuhören und Erzählen. Am Abend trugen wir uns in die Listen der Fahrgruppen für den nächsten Tag ein. Ich wählte mit Micha zusammen eine ruhige Gruppe mit wenig Offroad Anteil. Die Augen wurde müde und wir gingen auf die Zimmer.

Der nächste morgen weckte uns mit der Sonne, ich war früh hoch und ging runter. Die ersten Gestalten holten sich ihren ersten Kaffee und wir sprachen draussen auf der Empore der alten Villa miteinander. Nach dem Frühstück war Aufbruchszeit und jeder gesellte sich zu seinen Gruppen. Auch Gerald; ein ständiger Begleiter des GET’s; war in meiner Gruppe. Er sorgt immer für mächtig tolles Fotomaterial während der Touren und der Geschehnisse rund um das GET. Die Natur ist hier eine Woche weiter als bei uns im Norden (kurz vor dem Polarkreis wie Bruno sagte). Man sieht den ersten Raps, der die Blüten auf macht, sogar die ersten Felder die mehr Sonne ausgesetzt waren erschienen schon im leichten Gelb. Ich liebe diese Jahreszeit, jetzt beginnt das Jahr, es wird wärmer, Herzblut für die Seele. Das Leben beginnt zu pulsieren. Man spürt das die ganzen Tiere sich auf das Jahr freuen. Die Tour war wieder unheimlich schön gestaltet. An dieser Stelle ein riesen Dankeschön an die Crew von der Villa Löwenherz. Durch einen kleinen Zwischenfall mit einem Umkipper und abgebrochener Fussraste bei einer Teilnehmerin kamen wir verspätet im Mammut Park an. Hier erschienen schon die ersten Enduro’s mit der braunen Patina. Diese welche Martina, die einige Teilnehmer mit Stolz zeigen. Ich hingegen habe dieses Jahr mal beschlossen, mir diese Patina nicht zuzulegen. Dann die Rückfahrt, es schlossen sich noch einige andere Teilnehmer bei uns an. Aber das war kein Problem, das Tempo blieb zügig bis zur Villa. Tolle Impressionen unterwegs, wenn eine ganze Gruppe von zig Enduro’s im Gegenlicht der Sonne im Staub verschwand. Da wünschte ich mir doch, die Kamera hätte dabei sein können. Doch so wurde eifrig Staub geschluckt und die Fahrt durch die Wälder und der ganzen Natur des Landes genossen. Am Abend lief alles wieder ruhig bei netten Gesprächen. Da wo auch Bruno seine Geschichte vom Quark Mark erzählte und unser Tisch mächtig ins Lachen kam. Ein Insider, den er lieber erzählen sollte, denn er ist dabei gewesen. Müde und geschafft erreichten wir alle rechtzeitig unsere Schlafstätten.

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Am Morgen wieder Aufbruchsstimmung, mit Frühstück gestärkt. Herzliche Verabschiedungen und Bekenntnisse sich doch in diesem Jahr vielleicht doch mal sehen wurden versprochen. Ich weiß jetzt schon, das ich am 1.Adventswochenende gen Pott aufbrechen werde. Micha, Frank und ich brachen auf. Eine Route die ich zum Teil noch nicht zurück gefahren bin in den vergangenen Jahren. Der Tag war angenehm warm und die Stollen surrten wieder unter uns. Tolle kleine Serpentinen noch im Weserbergland, dann ging es km für km nördlicher und wir kamen wieder in die Ebene um das Steinhuder Meer. An einer Tag der offenen Tür für eine alte Museumsschmiede stoppte ich, weil mir der Duft von Kaffee in die Nase schon. Schön warm, blauer Himmel und so saßen wir draussen und genossen billigst erst Kaffee, Tortenstücke und als Nachtisch ein wohlschmeckende Bratwurst. Alles für verdammt wenig Geld. Der Polarkreis rief uns nach Hause, so surrten wir weiter. Frank verabschiedete sich Richtung Hamburg in Walsrode. Micha und ich hingegen genossen die Fahrt zur Fähre nach Wischhafen. Die obligatorische Wurst wurde verdrückt und schon legten wir in Glückstadt an. Die letzten Kilometer waren schon wieder wie zu Hause. Mein Nest der Maison Sophie empfing mich. Ich bin zu Hause angekommen. Die Knochen sind heil, die Seele zu frieden und ich weiß für mich, das ich neue Wege gehen werde.

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Fazit: Die Anmeldung wurde abgegeben für 2016, dieses Jahr waren es auch wieder über 1000 km. Ein guter Start mit lieben Freunden in diese Saison. Für mich ganz klar der Leitspruch: Aufbruch